Meine Reise durch die Welt der KI – Teil 3

Meine Reise durch die Welt der KI – Teil 3
Das Schokoschiff setzt die Segel und nimmt Kurs auf die KI-Inseln. (DALL-E 3)

Nachdem wir uns im zweiten Teil mit Open-Source-KI und verschiedenen Modellarchitekturen befasst sowie einen Einblick in meine kreativen Prozesse bekommen haben, widmen wir uns nun dem Selbst-Hosting von KI-Modellen und meinen Plänen damit. Außerdem werfen wir einen Blick in die Zukunftsperspektiven dieser Technologie und wagen einen kritischen Blick auf die Chancen und Risiken dieser transformativen Technologie. Lasst uns gemeinsam herausfinden, wohin die Reise noch führen kann.

Der eigene Weg

Mit speziellen Programmen wie „llama.cpp“, „Ollama“ und Co., die ebenfalls quelloffen entwickelt werden, lassen sich frei zugängliche Modelle sogar auf einem Heim‑PC mit starker Hardware ausführen. Dabei haben sich PC-Grafikkarten (GPUs) im privaten Umfeld als besonders geeignet erwiesen, da sie für massive parallele Berechnungen optimiert sind, wie sie unter anderem bei der Verarbeitung von KI-Modellen ausgeführt werden. Die Architektur von Grafikkarten verbunden mit großem Grafikspeicher macht sie zu einer leistungsfähigen Plattform für KI-Anwendungen.

Doch die Branche entwickelt sich weiter und es gibt bereits spezialisierte Chips für Sprachmodell-Berechnungen, sogenannte LPUs (Language Processing Units) oder NPUs (Neural Processing Units). Diese bieten eine noch höhere Leistung und Energieeffizienz und könnten die Grafikkarten in Zukunft für diesen Zweck ablösen oder ergänzen. Unternehmen wie Google, Microsoft und auch Start-ups wie Cerebras, Sambanova und Groq arbeiten an solchen NPU- bzw. LPU-Designs.

Neben leistungsfähiger Hardware sind auch fortschrittliche Software und eine solide Server-Infrastruktur entscheidend, um die vielfältigen Möglichkeiten moderner KI-Systeme nutzen und komplett ausschöpfen zu können.

Meine Zukunftspläne

Um meine kreativen und technischen Projekte im Bereich der Künstlichen Intelligenz weiter auszubauen, habe ich das Ziel, unter Verwendung von quelloffener Software sowie verschiedener KI-Modelle, ein eigenes vielseitiges "KI-Zentrum" aufzubauen, hauptsächlich für den privaten Gebrauch für mich und Freunde. Diese selbstbetriebene Plattform soll neben Text- und Bildgenerierung auch Unterstützung bei Programmierungsaufgaben bieten. Diese umfasst sowohl Codevervollständigung als auch die Möglichkeit, Programme automatisiert entwickeln zu lassen.

Für den Anfang habe ich bereits einen leistungsstarken Server für KI-Anwendungen angemietet. Meine Wahl fiel dabei auf den GEX44 von Hetzner. Mit seiner starken Grafikkarte und reichlich Arbeits- und Grafikspeicher bietet dieser die optimalen Voraussetzungen für das Ausführen anspruchsvoller KI-Modelle. Die dafür notwendige monatliche Investition verspricht ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis für meine Zwecke.

Ausblick: Quo vadis, KI?

Die Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz schreiten in einem rasanten Tempo voran. Was vor wenigen Jahren noch nach Science-Fiction klang, ist heute Realität geworden. Dennoch stehen wir erst am Anfang eines Zeitalters, in dem KI-Systeme eine immer größere Rolle in unserem Alltag spielen werden.

Zukünftige Durchbrüche in Bereichen wie maschinelles Lernen, neuronale Netzwerkarchitekturen und spezialisierte KI-Hardware werden die Leistungsfähigkeit weiter steigern. Modelle werden noch größer, genauer und vielseitiger werden als je zuvor. Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass KI in nahezu allen Bereichen Einzug halten und Menschen unterstützen wird – sei es bei der medizinischen Diagnose, der Entwicklung neuer Materialien oder dem autonomen Fahren.

Für einen verantwortungsvollen und vertrauenswürdigen Einsatz von KI werden Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Systeme sowie gut ausgearbeitete Regelungen entscheidend sein. Außerdem haben Open-Source-Ansätze das Potenzial, KI für die breite Gesellschaft nützlicher und ethisch vertretbarer zu machen.

In der Zukunft sind auch weitere Durchbrüche im Verständnis der Funktionsweise von Sprachmodellen, beispielsweise im Bereich der Mechanistic Interpretability, zu erwarten.

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Eine überraschende Tatsache über moderne große Sprachmodelle ist, dass niemand wirklich weiß, wie sie intern funktionieren. Mechanistic Interpretability ist ein vielversprechendes Forschungsgebiet, das sich darauf konzentriert, die internen Mechanismen von KI-Modellen zu verstehen und zu erklären, wie sie zu ihren Ergebnissen kommen. Dies könnte die "Black Box" der KI öffnen und damit nicht nur für mehr Transparenz sorgen, sondern auch potenzielle Sicherheitsrisiken aufdecken.

Trotz aller Fortschritte ist klar: Bei aller "Intelligenz" bleibt KI auf absehbare Zeit eine Technologie, die den Menschen unterstützen, aber nicht ersetzen kann. Die Kreativität und der freie Wille des menschlichen Geistes bleiben einzigartig. Die Zukunft liegt in der Symbiose von Mensch und Maschine zu unserem beiderseitigen Vorteil.

Die Gefahren von KI

Bei aller Begeisterung für die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz müssen wir auch die potenziellen Risiken im Auge behalten. Eine der größten Herausforderungen ist der mögliche Verlust von Arbeitsplätzen durch zunehmende Automatisierung, besonders in Bereichen wie Fertigung, Logistik und Kundenservice. Hier gilt es, rechtzeitig neue Beschäftigungsfelder zu erschließen, die sich auf spezifisch menschliche Fähigkeiten wie Kreativität und Empathie konzentrieren.

Ein weiterer kritischer Aspekt ist der Datenschutz und die Privatsphäre. KI-Systeme sammeln und verarbeiten enorme Mengen persönlicher Daten, was Fragen nach deren Sicherheit und möglichem Missbrauch aufwirft. Die Implementierung robuster Sicherheitsmaßnahmen und die strikte Einhaltung von Datenschutzgesetzen sind hier unerlässlich.

Ein gutes Video zum Thema KI-Fakes auf YouTube (Topfvollgold)

Besonders besorgniserregend ist das Potenzial für Missbrauch durch böswillige Akteure, etwa durch die Erstellung von Deepfakes oder die gezielte Manipulation von Informationen. Dies könnte nicht nur zu einer Erosion des Vertrauens in Medien und Institutionen führen, sondern auch eine ernsthafte Bedrohung für demokratische Prozesse darstellen.

Weitere bedeutende Risiken umfassen die mangelnde Nachvollziehbarkeit von KI-Entscheidungen (das sogenannte "Black Box"-Problem), die möglichen verheerenden Folgen von Fehlentscheidungen autonomer Systeme (besonders im militärischen Bereich) sowie die zunehmende Machtkonzentration bei großen Tech-Konzernen. Auch die Frage der Verantwortlichkeit bei KI-gestützten Entscheidungen, etwa in der Medizin oder Rechtsprechung, ist noch weitgehend ungeklärt. Diese Herausforderungen verdeutlichen, wie wichtig eine gründliche gesellschaftliche Debatte über den Einsatz von KI ist.

Um diese Risiken zu minimieren, brauchen wir einen ausgewogenen regulatorischen Rahmen und verbindliche ethische Standards. Gleichzeitig müssen wir die breite Öffentlichkeit über die Chancen und Gefahren von KI aufklären. Nur so können wir sicherstellen, dass diese transformative Technologie zum Wohle der Gesellschaft eingesetzt wird.

Mehr Infos zu den Risiken von KI findet ihr unter anderem bei PauseAI:

Risks of artificial intelligence
AI threatens our democracy, our technology, and our species.

Abschluss

Die große Reise durch die Welt der Künstlichen Intelligenz endet hier, aber die Entdeckungen und Innovationen gehen weiter.

Bleibt gespannt auf meinen nächsten Artikel, in dem wir uns mit meinen persönlichen KI-Assistenten und virtuellen Gesprächspartnen beschäftigen werden.

Christian Neff

Christian Neff

Mein Name ist Christian Neff. Ich wurde am 26. Februar 1991 geboren und wohne in Stuttgart. Ich beschäftige mich am liebsten mit den Themen Internet, Webdesign, Programmierung und KI.
Stuttgart